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Kulinarisches Highlight Tirol – traditionelle Gerichte der Tiroler Küche

Gastbeitrag verfasst von Isa, Reisebloggerin, Genießerin und Weltenbummlerin

Kellnerin im Restaurants des Hotels

Tirol ist bekannt für die wunderschönen Berge, für Ski-Rennen und Wintersport, für das Goldene Dachl in Innsbruck und Hansi Hinterseer.
Sehr bekannt ist aber auch die Tiroler Küche. Die vielseitigen, herzhaften Speisen begeistern nicht nur die Tiroler, sondern Gäste aus aller Welt. Gerne kommen Gerichte mit Knödeln, Nudeln und Nockerln, Polenta, Speck, Graukäse und Topfen auf den Tisch. Diese Sattmacher werden oftmals mit Fleischstücken kombiniert. Der Graukäse ist ein Tiroler Produkt und wird seit hunderten von Jahren dort hergestellt und verspeist.
Als Nachspeise wird ein Kiachl gereicht, also ein leckerer Kuchen zum goldenen Abschluss. Wein wird eher in Südtirol konsumiert, im nördlichen Tirol wird Bier bevorzugt.

Die Küche Tirols hat sich wie jede andere Küche mit den Jahren etwas verändert, „modernisiert“ sozusagen. Ich habe ganz bewusst nach überlieferten, traditionellen Gerichten gesucht. Je nach Region finden sich hier Unterschiede. Die klassische Tiroler Küche ist sehr variationsreich und spannend. Diese besonderen, altbewährten Speisen sollten keinesfalls in der modernen, schnelllebigen Welt verloren gehen.

Typische, traditionelle Tiroler Speisen:

Gerstensuppe
Dazu braucht man: 1 Zwiebel, 80g Bauchspeck, 70g Gerste, 500g gesurtes Schweineres, Suppengemüse, 2 gewürfelte Erdäpfel, 1,5 l Wasser, Gewürze

Info: Da die Gerste ein sehr genügsames Getreide ist und auch in 1500 Metern Höhe wächst, wurde es früher gerne verwendet. Aufgrund des hohen Nährstoffanteils wird es bis heute gerne in der Tiroler Küche verwendet.

Tiroler Speckknödel
Dazu braucht man: 4 trockene Semmeln, 2 Eier, 300 ml Milch, 70g Speck, 120g Selchfleisch, Zwiebel, Gewürze, 50g Mehl, Salzwasser.

Tipps: Die Knödel formt man idealerweise mit angefeucheten Händen. Wichtig ist es, Knödelvariationen in einen großen Topf kochen zu lassen – somit können sie aufquellen und verlieren dabei nicht ihre Form. Die Knödel sollen offen und leicht köchelnd ziehen, damit sie nicht zerfallen. Fertige Knödel schmecken am besten, wenn sie gleich nach der Zubereitung verspeist werden.

Info: Der Tiroler Brauch besagt, dass man den ersten Knödel zur Suppe isst, der zweite Knödel wird zum Sauerkraut gereicht, der dritte zu Fleisch und der vierte mit Salat gegessen. Wer dann immer noch nicht satt ist, kann wieder von vorne beginnen!

Tiroler Gebackenes (Schnitzel)
Dazu braucht man: 4 Stück Kalbs- oder Schweinsschnitzel, Salz, Mehl, Eidotter, Semmelbrösel, Fett zum Braten

Info: Gebackene Schnitzel werden zu festlichen Anlässen verspeist. Aufgrund des hohen Fettgehaltes werden meist die saftigeren Schweinsschnitzel dem Kalbfleisch vorgezogen. Die Tiroler Köchinnen und Köche begossen früher die Schnitzel mit etwas Suppe und ließen sie zugedeckt weichdünsten.
Gut zu Schnitzel passt Salat, Petersilkartoffeln, Reis und Preiselbeermarmelade.

Innsbrucker Gröstl
Dazu braucht man: 750 g festkochende Erdäpfel, 1 Zwiebel, 400g Kalbsschopf, Salz, Kümmel, Majoran, Pfeffer, Suppe, 2 EL Butter, Schmalz zum Braten

Info: Das Innsbrucker Gröstl wird mit Kalbfleisch zubereitet, für das Tiroler Gröstl wird Schweinefleisch verwendet. Für ein Bauerngröstl wird Rindfleisch und mehr Zwiebel verwendet. Zu diesem Gericht passt Krautsalat oder Blattsalat.

Ziachkiachl
Dazu braucht man: 450g Mehl, 21g Germ, 3 EL Zucker, 200ml Milch, Salz, 2 Dotter, etwas Rum, Schmalz zum Backen

Info: Dieses in Schmalz gebackene Germteiggebäck hat viele Namen: Im Mühlviertel wird es „Bauernkrapfen“ genannt, in Bayern „Ausgezogene“ und in Tirol „Zichakiachl“ oder „Kniakiachl“. Auch wenn die unterschiedlichen Namen auf keine Gemeinsamkeiten hinweisen, ist dieses Gebäck überall eine Gaumenfreude. Die Kiachl werden in der Mitte mit einer Fülle aus Marmelade, Kompott oder Mohn versehen. Auch eine pikante Version mit Kraut habe ich schon gekostet – ebenfalls sehr schmackhaft!

Jeder Aufenthalt in Tirol ist eine kulinarische Offenbarung für mich. Obwohl ich das österreichische Bundesland aufgrund meiner vielen Ski- und Wanderausflüge recht gut kenne, entdecke ich immer wieder neue Gerichte und Speisen. Wichtig ist mir, authentische, traditionelle Gerichte auszuprobieren, die mit hochwertigen Zutaten produziert wurden. Meine Lieblingsspeisen koche ich dann zuhause nach – auch wenn sie zuhause niemals so gut schmecken wie in einer urigen Tiroler Almhütte!

Verfasst von Isa, Reisebloggerin, Genießerin und Weltenbummlerin